Jährlich erleiden in Deutschland mehr als 250.000 Menschen eine Verletzung des Gehirns. Fast die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Durch eine stetige Verbesserung der Akutversorgung und Entwicklung der Intensivmedizin überleben immer mehr Betroffene selbst schwerste Hirnverletzungen. Neben motorischen Einschränkungen, die ihrer Natur nach eher offensichtlich erkennbar sind, sind die kognitiven Funktionsausfälle am schwersten zu rehabilitieren. Insbesondere nach einer traumatischen Verletzung des Gehirns kommt es häufig zu nichtfokalen oder diffusen axonalen Schädigungen, die schwere kognitive und psychosoziale Konsequenzen haben. An ihnen scheitert häufig eine erfolgreiche soziale, schulische oder berufliche Reintegration. Gerade die Verletzungen von Kindern und jungen Erwachsenen stellen uns in der Frage der Rehabilitation der kognitiven Funktionsausfälle vor neue Herausforderungen. Wir erkennen, dass unsere Erfahrungen im Umgang mit Erwachsenen hier nicht übertragbar sind. Die Fachtagung widmet sich im Besonderen der Fragestellung einer modernen, an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierten Neuro-Rehabilitation der kognitiven Funktionsausfälle. Zum einen geht es um konkrete Therapiemöglichkeiten, zum anderen um eine Darstellung der idealen pädiatrischen Rehabilitation. Daneben befasst sich die Tagung auch mit der Frage der Neuroprotektion. Die neurologische Rehabilitation ist sehr personalintensiv, auf den jeweiligen Patienten individuell zugeschnitten und damit kostenintensiv. Daher dürfen wir bei allen Forderungen an eine ideale Neuro-Rehabilitation die Frage der Kosten nicht aus dem Blick verlieren. Mit der Fachtagung wollen wir das Wagnis eingehen, Wege aufzuzeigen, wo im Bereich der Neurorehabilitation der Spagat zwischen einer Steigerung der Qualität bei Senkung der Kosten gelingen kann.